Wie die Begegnung mit einem Künstler das eigene Leben verändern kann, hat Dirk Justus, 72, ganz unmittelbar erfahren: Als er und sein Partner Peter Silze 1976 nach Blankenese zogen, machten sie die Bekanntschaft mit dem bedeutenden Maler Eduard Bargheer, aus der sich schon bald eine enge Freundschaft entwickelte. Justus, der einer Hamburger Kaufmannsfamilie entstammt und lange Zeit als Marketingspezialist für Unilever arbeitete, war fasziniert von Bargheers künstlerischer Ausdruckskraft.

Als Nachlassverwalter und Erbe engagierte er sich seit dem Tod des Malers 1979 für ein Museum, das Bargheers Werk einer größeren Öffentlichkeit bekannt machen soll. Dass dieses Projekt jetzt endlich realisiert wird, bedeutet für ihn und seinen Partner die Erfüllung eines Lebenstraums.

Schon seit Langem bewohnt Justus Bargheers gemütliches Fischerhaus in Blankenese, das größtenteils noch so aussieht wie zu Lebzeiten des Künstlers. Der Blick durch das Wohnzimmerfenster auf die Elbe wirkt beinahe wie ein Bargheer-Gemälde. Und was tut Dirk Justus, wenn er sich gerade mal nicht mit Kunst beschäftigt? "Dann lese ich gern Bücher wieder, die ich vor langer Zeit gelesen habe", sagt er und erzählt begeistert davon, wie sehr ihn die erneute Lektüre von Thomas Manns "Zauberberg" fasziniert hat.

(M.G.)