Nicht umsonst war der Film von Schweden für einen Auslandsoscar nominiert worden.

Simon (Bill Skarsgard), 18 Jahre alt, ist ein wenig anders. Die meiste Zeit hockt er in einer Tonne, Deckel drauf - eine provisorische Raumkapsel, mit der er als Astronaut die Erde umkreist. Zumindest in seiner Fantasie. Simon hat Asperger, eine Form von Autismus also, seine Eltern sind überfordert. Und so zieht er samt Raumkapsel bei seinem Bruder Sam (Martin Wallström) und dessen Freundin Frida (Sofie Hamilton) ein. Doch Simons Marotten vertreiben das Mädchen. Für Simon ist der Fall klar: Sam braucht eine neue Freundin, schon damit seine eigene Welt nicht aus den Fugen gerät. Und dann kommt sie: Jennifer (Cecilia Forss).

Mal nachdenklich, mal witzig, mal anspruchsvoll, mal doof - der schwedische Regisseur Andreas Öhmann hat eine (im Wortsinn) kunterbunte, sehr vertrackte Tragikomödie inszeniert, die Simons Autismus durchaus ernst nimmt - auch wenn er gleichzeitig Auslöser einiger Missverständnisse und Kommunikationsprobleme ist. Köstlich, wie gezeichnete Smileys (Stimmung des Gegenübers!) oder Uhren (Pünktlichkeit!) immer wieder ins Bild springen oder Simon mittels eines Fragebogens wildfremde Mädchen auf ihre WG-Tauglichkeit abklopft. Fazit: skurril und originell. Nicht umsonst war der Film von Schweden für einen Auslandsoscar nominiert worden.

Bewertung:empfehlenswert

Im Weltraum gibt es keine Gefühle S 2010, 90 Min., ab 6 J., R: Andreas Öhmann, D: Bill Skarsgar, Martin Wallström, Cecilia Forss, Sofie Hamilton, im 3001, Abaton; www.imweltraum.de