Das Gemälde "Fünf ernste Astronauten essen Bohnen aus Tuben" des Hamburger Malers Thorsten Passfeld kennt jeder. Er ist der erste und einzige Maler, der je im Weltraum gewesen ist und dort dann auch noch ein Bild malte. Zugegeben, dem Bild ist die Schwerelosigkeit anzusehen. Das Motiv zu erkennen, das der Titel vollmundig verspricht, ist oft nur Kunstkritikern gelungen, die Passfeld eben für seinen offenen Realismus lobten, der den Betrachter nicht einengen wolle, sondern ihn mit auf eine Reise nehme, die der gleicht, auf der sich auch die auf dem Bild Dargestellten befinden.

Man mag sich über den Kunstgehalt des Bildes streiten, doch es gilt als Beleg für die These des Forschers Bebra Lingen, dass es im Weltraum keine Gefühle gibt. "Neugier oder Liebe, das sind zu gewichtige Gefühle fürs All", schreibt Lingen.

Die Bilder lachender Astronauten, die fast euphorisch in die Kamera winken - all das ist reine Schauspielerei. Wir sollen glauben, Weltraum ist Happiness. Doch in Wahrheit empfindet man dort nichts. Ab einer bestimmten Höhe hören die Gefühle auf - was bleibt, ist Lethargie.

In dem Buch "Ich auffem Mond" des Mondfahrers Peter Bodus findet sich eine Beschreibung des Phänomens, wie sich spätestens beim Durchbrechen der Schallmauer der Mantel der Apathie über alles legt. "Demonstrativ sahen wir zu Boden oder gaben vor zu schlafen, als das helle Licht des Mondes durchs Fenster der Rakete lugte. Der Mond, dachte ich, mir doch scheißegal." Bodus beschreibt auch das mysteriöse Verschwinden seines Kollegen Fux, der vom Mond wie von einem Beckenrand ins All sprang und verschwand. Seine letzten lethargischen Worte: "Na und." Eine Hamburger Kneipe soll sich danach benannt haben, eben da Weltraum und Alkohol so verschieden nun mal nicht sind.

Über das Phänomen dieser Gefühllosigkeit im Weltraum gibt es nun endlich einen Film, der am 24.11. im 3001 läuft.