Hamburg. Vom Urknall bis zur Gegenwart sind grob gerechnet 14 Milliarden Jahre vergangen. Der Illustrator Jens Harder hat viereinhalb Jahre dafür gebraucht, diese Geschichte in etwa 2000 Bildern nachzuzeichnen. Für sein Buch "Alpha", das im Hamburger Carlsen-Verlag erschienen ist, nahm er gestern den mit 15 000 Euro dotierten Hans-Meid-Preis 2011 entgegen. "Im Werk von Jens Harder verbinden sich genaue Beobachtung, naturwissenschaftliches Interesse und Forschergeist mit Fantasie und der Faszination für mythische Überlieferungen", heißt es in der Begründung des Kuratoriums, das den nach dem Künstler Hans Meid (1883-1957) benannten Preis jetzt erstmalig in der Fabrik der Künste - und damit in Hamburg - verliehen hat. Mit ihrer Ehrenmedaille würdigte die Hans-Meid-Stiftung den Grafiker, Plakatgestalter und Bühnenbildner Volker Pfüller, außerdem wurden im Rahmen eines Hochschulwettbewerbs drei Stipendien und vier Förderpreise vergeben.

Jens Harders an Comic-Reportagen angelehnte fantastische Bildfolgen sowie Werke der anderen ausgezeichneten Künstler sind noch bis Freitag in der Fabrik der Künste (Kreuzbrook 12) täglich von 17 bis 20 Uhr zu sehen. Ergänzend wird der Zyklus mit Illustrationen zu Brechts "Mutter Courage" des kürzlich verstorbenen Leipziger Malers Bernhard Heisig gezeigt. Heisig war Träger der Ehrendmedaille der Hans-Meid-Stiftung.

"Wir möchten, dass das Thema Illustration in Hamburg künftig eine noch größere Öffentlichkeit erfährt, und denken, dass die Fabrik der Künste mit Ausstellungen und Workshops dazu beitragen kann", sagte deren Geschäftsführer Horst Werner, der zugleich an die Kulturbehörde appellierte, Hamburg als kreatives Zentrum der Illustration noch stärker in den Fokus zu nehmen. Kulturstaatsrat Nikolas Hill würdigte in seinem Grußwort die Tatsache, dass der Preis ab jetzt in Hamburg verliehen wird, als ein Signal, das Hamburgs Bedeutung in diesem Kunstbereich deutlich stärken werde.