Sie sei nicht so der Feldwebeltyp, sagt Gesa Werhahn von sich selbst. Man glaubt es ihr gern. Die feingliedrige junge Frau mit den dunkelblauen Augen verströmt eine sympathische Gelassenheit und spricht mit sanfter Stimme - auch in den Proben mit ihren jungen Sängerinnen. Parallel zum Hauptberuf als Musik- und Geschichtslehrerin leitet sie den von ihr selbst gegründeten Mädchenchor Hamburg. Eine Herzensangelegenheit, wie sie selber sagt: "Ich habe wirklich mein Hobby zum Beruf gemacht."

Gesa Werhahn stammt aus einem Försterhaushalt in der Nähe von Bergedorf und ist - wie ihre beiden Schwestern - früh mit Musik in Berührung gekommen. Diese Leidenschaft hat sie bis heute nicht mehr losgelassen und prägt auch ihr Privatleben: Zur Entspannung setzt sie sich am liebsten in einen Sessel und blättert die neuesten Chor-Noten durch; beim Abendbrot in der Eimsbütteler Wohnung plant sie die Konzertreisen - gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, der selbst Musiklehrer und Kulturmanager ist und den Mädchenchor mit aufbaut. "Das ist unser gemeinsames Kind."

Die nächste Tour führt nach Schweden: in das Land, dessen sängerische Nachwuchsarbeit Gesa Werhahn als ihr Vorbild bezeichnet. Rein äußerlich dürfte sie da kaum auffallen, mit ihren blonden Haaren und dem freundlichen Wesen. Nein, ein Feldwebeltyp ist sie wirklich nicht.