Roger Cicero ist keiner, den die Fußstapfen eines berühmten Vaters ängstigen. Der Mann, der den Swing ins 21. Jahrhundert rettete und dessen Kopfbedeckungen, mal Trilby-Hut, mal Schiebermütze, zu seinem Markenzeichen wurden, weiß das Erbe seiner Eltern zu schätzen. Sein Vater, der Jazzpianist Eugen Cicero, brachte ihm alle Jazzgrößen nahe, von denen vor allem die männlichen wie Stevie Wonder und Ray Charles zu seinen Idolen wurden.

"Ich spür das sofort in der Kehle, wenn ich sie singen höre", sagt der 41-Jährige, der jetzt sein viertes Album veröffentlichte. Sein 1997 verstorbener Vater war es auch, der ihm zeigte, dass Jazz unterhaltsam sein kann, dass man ihn mit Soul, Swing oder Pop kombinieren darf. Das ist der Mix, dem Cicero, der am Konservatorium ausgebildet wurde, seinen Erfolg verdankt - wie auch seinen Texten. Zu denen lässt er sich schon mal von seiner Mutter, der Tänzerin Lili Ciceu, inspirieren. Überhaupt gibt der in Berlin geborene Cicero eine Menge von sich preis und bleibt doch unverbindlich-freundlich - selbst wenn er erzählt, dass er nicht heiraten will. Seine Eltern hätten sich scheiden lassen, sagt er. Das trage er bis heute mit sich herum.