Längst singen, saugen und tanzen die Vampire auf der Musical-Bühne nach dem Polanski-Kultfilm. Nun erobern romantische Monster die Kammeroper. Sie hat August Heinrich Marschners "Der Vampyr" für sich entdeckt und bringt das wenig bekannte Werk in Fabian Doblers musikalischer Bearbeitung für kleines Orchester und einer Textfassung von Barbara Hass heraus. Gerade rechtzeitig, bevor sich das "Twilight"-Fieber im Kino und der "True Blood"-Serien-Rausch gelegt hat, geht Lord Ruthven auf blutige Brautsuche, damit er weiterleben darf.

Das erste Opfer hat "Der Vampyr" schon gefordert. Regisseur Oswald Lipfert ergriff die Flucht, Andreas Franz, mit scharfem Regie-Knoblauch wohlgerüstet, hat sich dem Kampf mit den Blutsaugern gestellt und inszeniert die auf den 28. Oktober verschobene Premiere. Ob dann zum buchbaren Operndinner auch frische Blutsuppe mit Rosenblättern kredenzt wird? Lassen Sie sich doch überraschen und bleichen Sie sich vorsorglich das Gesicht. Den Vampiren zu Gefallen. Leichenweiß und Rot sind doch ihre Lieblingsfarben.

Der Vampyr Fr 28.10., 20.00, Kammeroper (Bus 25, S Altona), Max-Brauer-Allee 76, Karten zu 27,50 bis 37,50 unter T. 38 29 59; www.hamburger-kammeroper.de