Der rechtskonservative Oberbürgermeister der ungarischen Hauptstadt Budapest hat zwei Männer, die in kulturellen wie politischen Kreisen als rechtsextrem und antisemitisch gelten, an die Spitze des Neuen Theaters (Uj Szinhaz) berufen: Istvan Csurka und György Dörner führen von nun an die Bühne in der Budapester Innenstadt. Beide wollen das Theater zu einem "patriotischen Musentempel" ausbauen, um dem "entarteten, krankhaft liberalen Theaterbetrieb" in Ungarn den Kampf anzusagen. Istvan Marta, der langjährige Direktor, wurde kurzerhand abgesetzt. Rund 2000 Budapester demonstrierten am Wochenende gegen diese Entscheidung. Der deutsche Dirigent Christoph von Dohnànyi sagte seinen Gastauftritt an der Budapester Oper, der für die kommende Woche geplant war, ab.