Sie hat etwas erfrischend Natürliches. Damit sorgt Maria Ketikidou in ihrer Rolle als Hariklia "Harry" Möller dafür, dass man den NDR-Dauerbrenner "Großstadtrevier" auch nach 25 Jahren immer noch gern sieht. Das Revier und seine Kollegen sind TV-Botschafter Hamburgs, und Ketikidou, 45, ist längst mindestens ein so guter "Harry", wie Fritz Wepper es einst im Süden war.

"Ich wäre gern mehr so wie Harry, aber ich bin nicht immer so besonnen, eher ein Bauchmensch", sagt die Tochter griechischer Eltern, die in Itzehoe aufwuchs. "Rechtzeitig zur Pubertät sind wir dann nach Hamburg gezogen", sagt sie. Sie liebäugelte mit dem Punk, hörte Willy DeVille und die Buzzcocks. Damals wollte sie am liebsten ganz anders aussehen. Zwar wie Harry, aber wie Debbie Harry, oder "größer, mit langen blonden Haaren wie eine Schwedin". Heute findet sie, man sollte "das kultivieren, was man hat". Die vom Vater geerbten dunklen Locken zum Beispiel. Oder Natürlichkeit. Die steht ihr sogar dann gut, als sie ihrer Mutter - "meine gute Freundin" - zuruft, die bei ihr klingelt: "Jetzt nicht, ich hab hier noch einen Journalisten an der Backe."