Das Michel-Kinder- und Jugendfilmfest erzählt von Träumen und vom Großwerden

Michel, das Kinder- und Jugendfilmfest, bekommt in diesem Jahr Besuch von Lucas. Erstmals wurde das Programm in Kooperation mit dem renommierten internationalen Lucas-Kinderfilmfestival aus Frankfurt zusammengestellt. Michel und Lucas zeigen neun Produktionen, die bewegen.

Es sind feinfühlig inszenierte Filme, die grundlegende Themen wie Freundschaft, Familie, die erste Liebe, Tod und Ewigkeit in Geschichten verwandeln, ohne dass dabei auch nur ansatzweise das Klischee von der angeblich kindlichen Naivität bedient wird. Denn Kinder und Jugendliche sind in Wahrheit, und das scheint jeder dieser neun Filmemacher noch zu wissen, alles andere als naiv - für sie ist einfach nur alles immer und überall noch möglich. Das Leben und dessen Geheimnisse und Tücken gehen sie noch mit jener Leichtigkeit an, die früh genug Rationalität und Logik weichen muss.

Die elfjährige Elizabeth etwa erfährt eines Tages völlig unvorbereitet, dass sie adoptiert wurde. Könnte nicht Dolly Parton ihre echte Mutter sein? Die US-Countrymusik-Ikone der 70er-Jahre ist nämlich Elizabeths großes Idol. Der kanadische Film "Als Dolly Parton meine Mutter war" zeichnet anrührend eine Identitätssuche auf dem Fahrrad quer durch Amerika nach.

Der Eröffnungsfilm dieses neunten Michel Kinder- und Jugendfilmfests ist "Tom Sawyer", der Kinderbuchklassiker von Mark Twain, unter der Regie von Hermine Huntgeburth. Die 130 Jahre alte Geschichte der Freundschaft von Tom Sawyer und Huckleberry Finn wurde behutsam modernisiert, und das Filmset stand nicht am Mississippi, sondern im Havelland. Gedreht mit tollen Kinderdarstellern und einer ansehnlichen Promi-Riege des deutschen Films - Heike Makatsch, Benno Fürmann, Joachim Król -, wird die Geschichte überaus lebendig.

Und wer könnte besser durch die Vorstellungen des Michel führen und sie bewerten als die Kinder und Jugendlichen selbst? In diesem Jahr wird es zum ersten Mal junge Moderatoren geben, die nach den Filmen mit Regisseuren und Darstellern sprechen. Auch die Jury, die am Ende über den Michel-Filmpreis entscheidet, besteht aus Jungen und Mädchen im Alter von elf bis 14 Jahren.