Das Antikriegsdrama “4 Tage im Mai“ erzählt eine wahre Begebenheit

"4 Tage im Mai". Gemeint ist der Mai 1945, nur vier Tage vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Handlungsort ist ein Waisenhaus irgendwo an der Ostsee. Hierher hat es einen kleinen, kaum bewaffneten Spähtrupp der Roten Armee unter Führung eines kriegsmüden, desillusionierten Hauptmanns (Alexei Guskow) verschlagen. Am Strand hingegen lagern deutsche Wehrmachtssoldaten. Der Grund: Sie warten ungeduldig auf ein Boot, mit dem sie nach Dänemark flüchten wollen. Zwischen den Fronten: Peter (Pavel Wenzel), ein 13-jähriger Waisenjunge, der davon träumt, einmal Krieg zu spielen anstatt nur Räuber und Gendarm. Oder wenigstens ein junges hübsches Mädchen, das im Waisenheim arbeitet, vor den nachrückenden Russen zu beschützen.

Achim von Borries erzählt nach einer wahren Begebenheit die Geschichte von deutschen und russischen Soldaten, die sich trotz allen Hasses zusammentun, um die Waisenkinder zu retten. Die Unbestimmtheit des Filmtitels und das Ungefähre des Schauplatzes verweisen darauf, dass es hier nicht um die Befreiung vom Hitler-Faschismus geht. Die Soldaten sind kriegsmüde, wollen nur nach Hause. Der eigentliche Showdown wird denn auch ausgespart - Achim von Borries nimmt die Luft aus seiner dramatischen Prämisse und weiß doch zu packen.

Bewertung: annehmbar

4 Tage im Mai D/Russland/Ukraine 2011, 97 Min., ab 12 J., R: Achim von Borries, D: Pavel Wenzel, Alexei Guskow, Ivan Shvedoff, täglich im Abaton, Blankeneser; www.x-verleih.de