Vor 30 Jahren war sie die jüngste Museumsdirektorin in Ostdeutschland, jetzt steht Jutta Penndorf, 65, kurz vor der Pensionierung und wirkt trotzdem kein bisschen müde. Wenn sie von "ihrem" Lindenau-Museum in Altenburg (Thüringen) spricht, diesem Provinzmuseum mit europäischem Format, ist ihre Begeisterung ansteckend. Großzügig hat sie 40 der kostbaren frühen Italiener für eine im wahrsten Wortsinne glanzvolle Ausstellung im Bucerius-Kunst-Forum ausgeliehen, die am Sonnabend eröffnet wird.

Die Berlinerin geht im damaligen Karl-Marx-Stadt zur Schule, wo ihr ein Lehrer die Augen für die Kunst öffnet. "Damals habe ich verstanden, dass es etwas gibt, das eine neue Dimension im Leben öffnet", sagt sie und erzählt von ihrem Kunstgeschichtsstudium an der Leipziger Uni. Dann folgt bereits eine Assistenz am Lindenau-Museum. Jutta Penndorf heiratet, bekommt zwei Kinder und übernimmt 1981 die Leitung des Museums, dem sie ihr gesamtes Berufsleben verschrieben hat.

Sie pflegt internationale Kontakte, aber ein wirklicher Austausch wird erst nach der Wende möglich. Nun kann sie das Museum sanieren und mit Ausstellungen in Paris, Florenz, Siena und jetzt auch in Hamburg zeigen, welchen kulturellen Reichtum Altenburg zu bieten hat. Wenn Penndorf Pensionärin ist, wird sie noch mehr reisen - in erster Linie natürlich, um sich Museen anzuschauen.