Hamburg. Uwe und Barbara Deeken, die künstlerischen Leiter der Kammeroper, hatten Heinrich Marschners "Der Vampyr" schon lange auf dem Zettel. Nun inszeniert Oswald Lipfert die Premiere (26.10.) der romantischen Gruseloper, in der Lord Ruthvens auf Bräutejagd geht, um weiterleben zu können. Das Libretto geht auf einen der ersten Gothic-Romane zurück, das Barbara Deeken bearbeitet. Auch der musikalische Leiter Fabian Dobler erstellt eine Neufassung von Marschners Orchesterpartitur für sieben Instrumente. "Es geht uns immer um eine heutige Interpretation der Werke mit unseren Möglichkeiten, die dem Kammerspiel und moderner Hörerfahrung entsprechen", beschreibt Dobler das Konzept.

Die zweite "Entdeckung" ist Giovanni Paisiellos "König Theodor in Venedig" (Premiere: 29.2.2012), eine komödiantische Gauneroper über einen gekrönten Hochstapler und Politiker, der über seine Verhältnisse lebt und im Schuldturm endet.

Dies könnten sich die Theaterleiter bei einer derzeitigen Subvention von 108 000 Euro kaum leisten. Deeken zog zufrieden Bilanz, konnte bei 142 Aufführungen die Platzauslastung auf 53 Prozent (bisher 51 Prozent) steigern und hofft, mit der Wiederaufnahme der attraktiven "Carmen"-Inszenierung (ab 16.9.) und dem köstlichen Opernmenü im Alleetheater noch mehr Gäste anlocken zu können als vergangene Spielzeit.