Frank Kuder sieht man zwar nicht auf der Bühne, doch ohne seine Arbeit wären die Produktionen im Schmidts Tivoli erheblich farbloser. Denn der 42-jährige Hamburger - "nach 15 Jahren darf ich mich so nennen, da bin ich selbstbewusst" - ist seit zehn Jahren Kostümbildner des Theaters, das morgen seinen 20. Geburtstag feiert.

Und er bringt die besten Voraussetzungen mit: Von seiner Mutter ermutigt, sein Faible für das Theater in eine Ausbildung umzusetzen, lernte er Herrenschneider am Theater in Stuttgart und darf sich seit seinem Studium mit dem Titel Gewandmeister schmücken.

Kuder kennt nicht nur alle Tricks und Kniffe, um die Schauspieler schnell in ihre Kostüme und schnell wieder herauszubekommen - "Klettverschlüsse helfen" ; er geht auch stets mit offenen Augen durch die Stadt, hat schon so manches Kleidungsstück mit dem Potenzial zum Bühnenkostüm aus Secondhand-Läden gerettet.

Mit wenig Mitteln viel Effekt zu erzielen ist die größte Herausforderung für Frank Kuder. Aber nach getaner Arbeit auch einer der großen Vorteile seines Berufs, sagt er. "Man sieht, was man geschaffen hat." Gut, dass seine Mutter ihm damals nicht geraten hat, "etwas Vernünftiges" zu lernen.