Politik und Privates, Intrige und Liebe, Stolz und Sex-Appeal sind in der Figur der Evita Perón unweigerlich miteinander verwoben. Als die argentinische Präsidentengattin 1952 im Alter von nur 33 Jahren an Krebs stirbt, hat die Legendenbildung längst begonnnen. Mit ihrem Erfolgsmusical "Evita" haben Tim Rice (Text) und Komponist Andrew Lloyd Webber ihr Übriges dazu beigetragen, um die Geschichte vom einfachen Mädchen bis hin zur "spirituellen Führerin" eines Landes im kollektiven Gedächtnis zu verankern.

Im vergangenen Jahr war die aktualisierte Version des Singspiel-Klassikers mit dem Evergreen "Don't Cry For Me Argentina" schon einmal in der Hamburgischen Staatsoper zu erleben. Die Produktion aus dem Londoner Westend konzentriert sich auf die Dreiecksgeschichte zwischen dem Diktator Perón, seiner äußerst wandelbaren Ehefrau Evita und dem schmissigen Che, der das Geschehen kommentiert. Dennoch hat die Inszenierung viel Pathos. Außer Hits wie "Don't Cry For Me Argentina" spielt das exzellente Live-Orchester auch heiße Tangorhythmen.