Die Affäre um den suspendierten Unterhaltungschef des Fernsehens des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Udo Foht, weitet sich aus.

Leipzig. Die Affäre um den suspendierten Unterhaltungschef des Fernsehens des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Udo Foht, weitet sich aus. Die durch den Sender veranlassten Untersuchungen hätten ergeben, dass Foht in weiteren Fällen seine Position missbraucht und gegen MDR-Richtlinien verstoßen habe, teilte der Sender in Leipzig mit. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Foht soll sich der Mitteilung zufolge am 4. August einer Anhörung stellen.

Bereits am Mittwoch hatte der Sender darüber informiert, dass Foht zu privaten Zwecken offizielles Geschäftspapier des MDR genutzt habe. Er soll damit Zahlungen von Dritten veranlasst haben. Von wem Zahlungen gefordert worden sein sollen und an wen sie geleistet wurden, teilte der MDR nicht mit. Die Sache sei an die Leipziger Staatsanwaltschaft übergeben worden.

Der MDR werde die Vorgänge vorbehaltlos, sachgerecht und transparent aufklären, hieß es. "An Spekulationen und Vorverurteilungen werden wir uns aber nicht beteiligen", erklärte MDR-Unternehmenssprecher Dirk Thärichen. Auch die neuen Fälle würden an die Ermittlungsbehörde übergeben. Nach der bereits erfolgten Suspendierung Fohts prüfe der MDR nun weitere Schritte auf arbeitsrechtlicher Ebene, heißt es in der Mitteilung weiter. In diesem Zusammenhang sei die Anhörung Fohts am 4. August geplant.

Unterdessen berichtete "Die Welt", dass Foht eine private Produktionsfirma zu fragwürdigen Zahlungen veranlasst habe. Demnach informierte der Geschäftsführer einer Leipziger Produktionsfirma die MDR-Justiziarin, dass Foht das Unternehmen um einen fünfstelligen Betrag für eine andere Medienfirma gebeten habe. Als Grund habe Foht angegeben, dass die Empfänger-Firma klamm sei.

Wie es weiter hieß, hatte der Mitteldeutsche Rundfunk bereits Ende Mai erste Hinweise auf Unregelmäßigkeiten erhalten und Foht aufgefordert, eine Überweisung über 30 000 Euro zu erklären. Nach Angaben der Zeitung ist Foht nicht kreditwürdig.