Kyuss Lives! spielt einen Mix aus Blues- und Psychedelic Rock sowie Heavy Metal. Das Abendblatt verlost Konzertkarten für den Stadtpark.

Stadtpark. Ein in der Wüste stehender, benzinbetriebener Generator versorgt die Musiker ratternd mit Strom. Ihre Instrumente lärmen hinein in die trockene Weite der Nacht. Eine Gitarre mit schizophrenem Klang, ein unmenschlicher Bass, brachial und roh und hochgradig hypnotisch. Bierdosen sind Waffen im Kampf gegen die Hitze, ein paar Menschen mit Bärten stehen allein im Nichts, etwas abseits des einsamen Highways. Der knochentrockene Boden ist rissig, Schweiß der kühlende Trost der Haut.

Vielleicht können wir uns so den Beginn des Genres Stoner-Rock vorstellen, dessen Pioniere die amerikanische Band Kyuss war. 1995 löste sie sich auf, jetzt ist sie wieder da. Zumindest zu dreiviertel. Gegründet hat sich die Band Ende der 80er-Jahre in Palm Dessert, Kalifornien. Sie besteht nach einigen schnellen Wechseln aus Sänger John Garcia, Gitarrist Josh Homme, Nick Oliveri am Bass und Drummer Brant Bjork. "In der Wüste zu spielen war ein prägender Faktor für die Band", sagt Kyuss-Gitarrist Josh Homme heute, "es gab keine Klubs, also konntest du nur irgendwo umsonst spielen. Und die Leute sagen dir einfach, wenn sie deine Musik nicht mögen. Also durftest du nicht schlecht sein."

Kyuss erfreut sich schnell großer Beliebtheit. Die Musik, die auf dem Debütalbum "Wretch" und noch konzentrierter auf dem Nachfolger "Blues For The Red Sun" von 1992 zu hören ist, setzt sich zusammen aus Elementen des Blues- und Psychedelic Rock sowie Heavy Metal in seiner langsameren Form: Doom. Der Genrebegriff Stoner Rock bezieht sich auf das Gefühl des Stoned-Seins, nach dem Rauchen von Marihuana - man kann sich leicht in der Musik von Kyuss verlieren.

So lässt sich zum Beispiel an dem Stück "Green Machine" gut der Aufbau eines Kyuss-Stücks nachvollziehen: Mit einem simplen, aber energischen Gitarrenriff geht es los, der Bass mischt sich in der Tiefe der Musik dazu. So geht es für ein paar Takte, bevor das Schlagzeug über die monotone Melodie herfällt und der beschwörende Gesang kurze Zeit später einsetzt, dann folgt der rollende Rhythmus des Refrains, woraufhin Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang gemeinsame Dinge machen. Was folgt, ist ein Hin und Her an Ausbruch und Kontrolle, Aufruhr und Trance, Gitarren-Soli-Andeutung und Mitriss, bis der Song plötzlich so aufhört, wie er begonnen hat.

Vier Studioalben veröffentlicht Kyuss bis 1995, dann ist Schluss. Zu eigensinnig sind die Köpfe der Band, dazu kommen Exzesse aus Drogen und Alkohol und häufig viel nackter Haut. Auch die Nachfolgebands lassen Eigenständigkeit erkennen: Fu Manch, Mondo Generator, Brant Bjork and The Bros, Karma To Burn, Hermano und natürlich, allen voran, Queens Of The Stone Age. Josh Hommes Band gilt als einer der wichtigsten Heavy-Bands der letzten zehn Jahre. Der QOTSA-Frontmann ist nicht bei der Reunion dabei. "Kyuss war magisch", sagt er, "aber wer nicht dabei war, war nicht dabei." Nun bekommt man doch noch einmal die Chance, sich im Wüstensound einer wiederbelebten Legende zu verlieren.

Lust bekommen, selbst dabei zu sein? Das Abendblatt verlost fünf mal zwei Karten. Mit etwas Glück ist nur ein Anruf oder eine SMS nötig, um zu den Gewinnern zu gehören. Wer diese legendäre Band im Stadtpark erleben will, ruft einfach die Gewinnhotline 0137/808 40 11 91 (50 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz) an und nennt das Stichwort KYUSS. Alternativ kann eine SMS mit dem Text LIVE WIN KYUSS an die Kurzwahl 52020 (49 Cent pro SMS) geschickt werden. Einsendeschluss auf beiden Wegen ist der 2. August, 12 Uhr. Bitte den Namen und die Telefonnummer nicht vergessen.

Kyuss Lives! Do 4.8. 20.00 Freilichtbühne Stadtpark (S Alte Wöhr), Saarlandstraße/Ecke Jahnring, 34,70 Euro; www.kyusslives.com