Im ausverkauften Docks waren die kalifornischen Wüstenrocker Kyuss Lives! zu Gast. Ein wahrlich mächtiges Ungetüm von einem Konzert.

Hamburg. Herrje, waren die breit! Selten war ein Hamburger Konzertpublikum so mächtig wie beim ausverkauften Auftritt der kalifornischen Wüstenrocker Kyuss (jetzt Kyuss Lives!) am Dienstag im Docks. Frauen waren kaum auszumachen, dafür jede Menge sehr durstiger Eisenbieger, Hantelheber, Büfettfräsen und Zahnstocherkauer. Zwei Meter hoch, zwei Meter breit. Schwere Brocken, harte Kerle.

Aber das passte hervorragend zum Sound der 1995 aufgelösten und jetzt fast in Originalbesetzung - nur Josh Homme fehlte noch - angetretenen Jungs um Singbrocken John Garcia. Denn das, was bei "Gardenia" oder "Freedom Run" aus den in den Kohlenkeller runtergestimmten Gitarren und Bässen von Bruno Fevery und Nick Oliveri kam, waren keine Riffs - es waren Felsbrocken, die förmlich über den Bühnenrand in die Meute gestemmt wurden. Schlagzeug-Hippie - und St.- Pauli-Fan - Brant Bjork gab der Lawine aus 90-minütigem harten und doch eingängigen Gepolter zusätzlichen Schwung. Ein großartiges Konzert mit der unaufhaltbaren Wucht einer Büffelstampede, sowohl auf als auch vor der Bühne. Einfach "El Rodeo".

Am 4. August ist Kyuss wieder in Hamburg zu erleben - open air im Stadtpark. Das Ordnungsamt wird sich freuen...