Nachdem sich Liam Gallagher mit dem Rest von Oasis zu Beady Eye zusammenschloss, hat sich nun auch Bruder Noel selbstständig gemacht

Hamburg. Seien wir doch mal ehrlich, Noel ist einfach der bessere Typ. Ja, nicht nur das: Er ist derjenige, der vom lieben Gott mit einem gerüttelt Maß an Talent bedacht worden ist. Immer dann, wenn Oasis gut waren, hatte der ältere der beiden Gallagher-Brüder die Sache in die Hand genommen. In den schlechten Momenten war immer Liam, der Rabauke, oder - sogar noch schlimmer - ein anderes der sonst mit einigem Recht völlig unwichtigen Bandmitglieder der britischen Popgruppe Oasis verantwortlich für das Songwriting.

Im Herbst nun, das hat Noel Gallagher gerade verkündet, erscheint sein erstes Album nach der Oasis-Trennung. Bruder Liam, 38, von dem der 44-jährige Noel im Unfrieden schied, hat im Frühjahr mit dem Rest von Oasis eine Platte eingespielt. Sie war überraschend gut, wird aber, das stellen wir beim Blick in die Glaskugel fest: viel, viel schlechter sein als Noels Meisterwerk. Sie wird uns als der schale Witz erscheinen, der Songs wie "Little James" (von Liam) oder "The Nature Of Reality" (von Andy Bell, der mieseste Song aller Zeiten) nun mal sind. Schauen wir uns alleine die Benennung der Gallagher-Band an: Liam, diese Träne, nannte seine "neue" Band "Beady Eye" (Knopfauge). Nicht gut, das. Hieß nicht das Oasis-Label "Big Brother"? Einfallsreichtum geht anders.

Nämlich so: "Noel Gallagher's High Flying Birds". Ein Moniker für die Ewigkeit. Poetisch, metaphorisch, großartig, ewig. Hochfliegend! Noel ist der King, huldigt ihm. Gar bald schon wird er uns sein Regierungsprogramm erzählen, möge er für immer leben. Schaut nicht zurück im Ärger!