Für Geschichte hat sich Michael Ahrens, 41, der jetzt ein Buch über die britische Besatzungszeit in Hamburg veröffentlicht hat, schon als Kind interessiert. Da lag es auf der Hand, dass er sich für ein Geschichtsstudium an der Hamburger Uni entschied. Als die Magisterarbeit anstand, drückte ihm sein Professor einen Schuhkarton mit vergilbten Akten in die Hand. "Sehen Sie das mal durch, vielleicht ergibt sich da was." Und ob sich da was ergab! Fasziniert las er alte britische Geheimdienstberichte über Hamburg - und hatte damit nicht nur ein Thema für seine Magisterarbeit gefunden. So forschte er auch als Fernsehreporter beim NDR weiter und schrieb ein Buch über das britische Generalkonsulat in Hamburg. Der damalige Generalkonsul war es, der ihn dazu aufforderte, sich intensiver mit der Besatzungszeit zu beschäftigen.

2004 ging Ahrens mehrfach nach London, um im Nationalarchiv zu forschen - eine Zeit, von der er noch heute schwärmt. Beruflich veränderte er sich, wurde Sprecher zweier Wirtschaftssenatoren und ist jetzt Chef der Unternehmenskommunikation der Saga- GWG. In seinem Buch beschäftigt er sich auch mit den mehr als 1000 Hamburgerinnen, die damals britische Soldaten heirateten. Gern möchte er wissen, was aus ihnen geworden ist. Ahrens schätzt die britische Kultur auch privat. Seine dreijährige Tochter heißt Victoria - und trägt sicher nicht zufällig den Namen einer britischen Königin.