Berlin/Hamburg. Es war sein letztes Stück, er hatte es bereits mit der Weisheit des Alters geschrieben: die Komödie "Kundendienst", die am Freitag im Winterhuder Fährhaus Premiere feierte. Und natürlich bejubelt wurde. Wie eigentlich immer, wenn ein Stück von Curth Flatow auf einer deutschen Bühne gespielt wird. Und vielleicht hat er sogar noch davon erfahren, von diesem letzten großen, von diesem Hamburger Applaus. Denn einen Tag später, am Sonnabend, ist Curth Flatow im Alter von 91 Jahren gestorben.

Flatow wurde mit Bühnenschlagern wie "Das Fenster zum Flur" mit Inge Meysel oder Fernsehserien wie "Ich heirate eine Familie" und "Ein Mann für alle Fälle" populär. Der Berliner "Volksstück-Schreiber", der seine größten Erfolge in den Bühnen am Kurfürstendamm feierte, war schon zu Lebzeiten eine Legende unter den Boulevardautoren im deutschsprachigen Raum. Etwa 30 Stücke stammen aus seiner Feder oder wurden von ihm mitgeschrieben. Außerdem verfasste der gelernte Modezeichner und Konfektionär die Texte zu 50 Kabarettsendungen, 30 Kinofilmen ("Der Pauker") und 300 Chansons.

Belehren wollte Flatow mit seinen Stücken nie, er wollte unterhalten. "Man kann das Publikum brüskieren, beschimpfen, zu Tränen rühren, man kann es erheitern - nur eines darf man nicht: Man darf es nicht langweilen!", war seine Devise.