Auf dem Weg nach Panama, ins Land ihrer Träume, landen Tiger und Bär bekanntlich in ihrem wunderschönen Zuhause, das sie kaum wiedererkennen. Die Moral: Wo ich hinwill, bin ich längst, ich muss es nur herausfinden. Julia Mach, 31, hat in ihrem Leben einer Tänzerin den ungewöhnlich schönen Umweg über die Philosophie genommen, um herauszufinden, wo ihr Platz ist. Als ihr Phänomenologie-Professor den Satz sagte: "Der Schlüssel liegt im Leib", wusste die nach dem Ende ihrer Ballettausbildung mit dem Ballett ziemlich verkrachte, groß gewachsene und schöne Frau: Auch die reine Theorie ist nichts für mich. Ich muss wieder tanzen. Heute und morgen ist sie auf Kampnagel in einer spektakulär durch 3-D-Bilder animierten Vision des österreichischen Künstlers Klaus Obermaier von Igor Strawinskys "Sacre du printemps" zu erleben: "Sacre 3D".

Die zweite von vier Schwestern aus gutem Wiener Hause ist auch nach ihrer dritten Ausbildung in zeitgenössischem Tanz in Amsterdam eine Sinnsuchende geblieben. "Wie kann man Atmosphäre erzeugen durch Bewegung?" lautet eine ihrer Fragen. "Wie kann reine Form mit etwas Menschlichem gefüllt werden?" eine andere. Mit ihrem Freund, einem polnischen Tänzer, lebt Julia Mach in Zopot, sieben Minuten vom Meer. Sie liebt die Freiheit dort, so nah an den Kränen der Danziger Werft. Aber richtig zu Hause ist diese Tänzerin wohl nur in ihrem klugen Leib.

Seite 19 Tanz den Hexadezimalcode