Um Skeptikern gleich allen Wind aus den Segeln zu nehmen: Sein Doktortitel ist echt. An eine akademische Karriere als Musikwissenschaftler in seiner Geburtsstadt Münster hatte Götz Alsmann, 53, allerdings nie ernsthaft gedacht. Da es in der katholischen Universitätsstadt zur Unterhaltung der Westfalen entweder regnet oder die Glocken läuten, zog Alsmann es schon als Teenager vor, sich spannenderen Vergnügungen zu widmen.

Er lernte diverse Instrumente, gründete Bands, bastelte sich seine Rockabilly-Tolle, wurde beim WDR Radio- und TV-Moderator ("Zimmer frei!") und hat seit Jahrzehnten Spaß mit der Musik von gestern und vorgestern. Er bekam Grimme- und Echo-Preise und sogar einen Vertrag mit dem legendären Jazz-Label Blue Note. Heute stellt Alsmann sein "Herrenabend"-Programm im Ernst-Deutsch-Theater vor, das literarische Perlen aus Männermagazinen des Wirtschaftswunder-Deutschlands mit Schlagerjazz-Cocktailmusik kombiniert.

Die Musikbegeisterung ist bei dem mit einer Standesbeamtin verheirateten Alsmann in der Familie geblieben: Sohn Max Leonhard, 21, macht mittlerweile Rock. Der Vater sieht das erfreut und tolerant. Stil-Diktate wendet Alsmann, der schon zum Brillen- und Krawattenmann des Jahres ernannt wurde, ohnehin nur auf sich selbst an: An seinen Körper kommt ihm keine Jeans. Niemals. Auf keinen Fall. Da hört der Spaß dann doch auf.