Die Brust muss entfernt werden, wenn der Tumor zu groß oder besonders aggressiv ist

An einem Brustkrebs erkrankten in Hamburg im vergangenen Jahr 1560 Frauen neu. Die Behandlung ist für die Betroffenen immer ein langer und belastender Weg. Am Anfang steht die Operation, dann folgt eine Chemotherapie, die ein halbes Jahr dauert. Daran schließt sich in der Regel noch eine mehrwöchige Strahlentherapie an. Und dann bekommen viele Frauen noch eine antihormonelle Therapie verordnet, die das Wachstum von eventuell noch vorhandenen Krebszellen stoppen soll.

Bei der Operation muss heute in den meisten Fällen die erkrankte Brust nicht mehr entfernt werden. "60 bis 80 Prozent der Frauen können heute brusterhaltend operiert werden", sagt Prof. Martin Carstensen vom Mammazentrum Hamburg am Krankenhaus Jerusalem. Je früher der Tumor entdeckt werde, umso größer sei die Chance, dass die Brust erhalten werden könne, deswegen sollten alle Frauen regelmäßig zur Vorsorge gehen.

Trotzdem gibt es immer noch viele Patientinnen, bei denen eine brusterhaltende Therapie nicht möglich ist. Das gilt für den Fall, dass der Tumor mit mehreren Herden in der Brust wächst und nicht begrenzt ist, bei besonders aggressiven Tumoren, die in die Haut wachsen, und bei Tumoren, die im Verhältnis zur Brust sehr groß sind. "In diesen Fällen haben wir aber heute die Möglichkeit, durch eine medikamentöse Vorbehandlung, eine Chemotherapie oder eine Antihormontherapie, den Tumor so weit zu verkleinern, dass auch dann eine brusterhaltende Therapie möglich ist", sagt Carstensen.

Wenn die Brust abgenommen wurde, gibt es die Möglichkeit, sie mithilfe von körpereigenem Gewebe oder einer Prothese wieder aufzubauen. Es gebe aber auch Frauen, sagt Carstensen, die eine solche Rekonstruktion nicht vornehmen lassen.