Felix Knopp arbeitet sich am Theater am liebsten an zwielichtigen Typen ab. "Mir macht es Spaß, jemanden zu spielen, der etwas Mieses und Zerstörerisches hat. Das ist rein theatralisch eine Riesenfreude", sagt der Schauspieler, der von heute an als Beckmann in Wolfgang Borcherts "Draußen vor der Tür" auf der Thalia-Bühne steht.

Bereits auf der Bochumer Schauspielschule hat er die Rolle des jugendlichen Liebhabers, die man dem smarten Dunkelhaarigen sofort zuerkennt, gemieden. Am Thalia-Theater, dessen Ensemble der 35-Jährige seit 2001 angehört, hat er natürlich trotzdem stürmische Schiller-Jünglinge gegeben, aber auch Intriganten wie den Valmont in "Gefährliche Liebschaften".

Das Dunkle zieht ihn an. "Neben dem Theater war die Musik stets meine heimliche Geliebte", sagt er. Mit dem Depeche-Mode-Abend "My Darkest Star" hat er diese öffentlich gemacht. Auch privat ist er häufig bei Konzerten in Hamburger Klubs anzutreffen.

Zur Bühne hat es ihn schon immer gezogen. Knopp wuchs als einer von fünf Söhnen eines Organisten und einer Flötistin im Ruhrgebiet auf. Mit 27 erkannte ihm "Theater heute" das Prädikat "Nachwuchsschauspieler des Jahres" zu. Nach zehn Jahren wird Knopp das Thalia-Ensemble zum Ende der Spielzeit verlassen und frei arbeiten. Die Rolle des Beckmann bei Borchert ist der passende Abschied. Ein Zerrissener. Wieder mal.