Die “Frankfurter Rundschau“ übernimmt den Mantelteil der “Berliner Zeitung“

Hamburg. Die traditionsreiche "Frankfurter Rundschau" (FR) verliert ihren Status als überregionale Zeitung. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, wird das Blatt künftig den Mantelteil der "Berliner Zeitung" übernehmen. Dies entspricht gleichlautenden Informationen des Abendblatts. Hauptgesellschafter der FR ist das Kölner Verlagshaus M. DuMont Schauberg (MDS), dem auch die "Berliner Zeitung" gehört. Einen 40-Prozent-Anteil hält die SPD-Medienholding DDVG.

Nach Abendblatt-Informationen wird sich die FR von 44 Redakteuren trennen, die bisher für überregionale Ressorts arbeiten. Offenbar sind auch die Arbeitsplätze von zehn Produktionsredakteuren gefährdet, die bei der FR-Tochter PDF arbeiten und bisher überregionale Seiten des Frankfurter Blattes produzierten. Zudem sollen FR und "Berliner Zeitung" künftig eine gemeinsame Chefredaktion haben, die vermutlich von Uwe Vorkötter geleitet wird, dem Chefredakteur der "Berliner Zeitung".

Der linksliberalen FR geht es bereits seit Jahren schlecht. 2003 musste ihr das CDU-regierte Hessen mit einer Landesbürgschaft zur Seite stehen. Im selben Jahr stieg die DDVG ein, die versuchte, das Blatt zu sanieren. 2006 erwarb MDS 50 Prozent der Anteile plus eine Aktie des Druck- und Verlagshauses Frankfurt, das die FR herausbringt. Seit 2007 erscheint sie im kleinen, Papier sparenden Tabloidformat.

Trotz diverser Sparrunden schreibt die Zeitung rote Zahlen. 2009 machte sie 24,5 Millionen Euro Verlust. Laut dem Jahresabschlussbericht für 2009 rechnet die Geschäftsführung auch für 2010 und 2011 mit Verlusten.