An einer Steilwand wird der leblose Körper eines Mannes entdeckt. Das ZDF probiert die Alpen als Krimischauplatz aus. Heute Abend, 20.15 Uhr.

Nach der Küstenregion und dem norddeutschen Flachland probiert das ZDF nun die Alpen als Krimischauplatz aus; und auch das funktioniert. Ähnlich wie im Heimatfilm, in dem Berge und Natur gern dramaturgisch in die Handlung eingebunden werden, ist die Zugspitze auch in "Schandmal" nicht einfach bloß pittoreske Kulisse: Als in einer Steilwand der leblose Körper eines Mannes entdeckt wird, soll Thomas Hafner (Max Riemelt), Polizist und Kletterspezialist, die Leiche bergen.

Clever schürt Regisseur Thomas Berger, Schöpfer von "Kommissarin Lucas" und für "Wir sind das Volk" mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet, schon in dieser Einführung eine Spannung, die den Film auch über weniger fesselnde Momente trägt.

Erst stellt Hafner fest, dass er den Mann kennt; dann greift der vermeintliche Tote nach seinem Arm - und schließlich stürzen beide ab, als sein Kompagnon Grauper (Ralph Herforth) einen Fehler macht. Hafner ist zum Glück gesichert, doch der andere fällt in den Tod. Grauper beschwört den Kollegen, den Vorfall nicht zu melden, weil er sonst seinen Job verliert.

Das rächt sich später, als die Münchener Kommissarin Hanna Weiß (Katja Flint) und ihr Partner Gollnick (Tobias Oertel) rausfinden, dass es zwischen Hafner und dem toten Bruckmeier eine Art Erbfeindschaft gab.

Das Drehbuch (Stefan Holtz, Florian Iwersen) ergänzt die Handlung um weitere Elemente, die der Wahrheitsfindung nur bedingt dienen. Gut zum Krimi passt ein Erzählstrang, der ein Motiv für die Ermordung Bruckmeiers ins Spiel bringt: Er arbeitete für eine Seilbahnfirma, deren schlampige Wartungsarbeit offenbar vor einigen Jahren zu einem Unglück geführt hat.

Schandmal - Der Tote im Berg heute ZDF 20.15