Das mit der großen Begeisterung für Fotos hat schon früh angefangen bei ihr. "Ich war Schulfotografin auf dem Wilhelm-Gymnasium", erinnert sich Nadine Barth. Während andere im Chemieunterricht litten, durfte sie Bilder von anderen machen. Bilder von anderen sind mittlerweile auch zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit geworden. Gemeinsam mit Ingo Taubhorn hat sie die große "Traummänner"-Fotoausstellung kuratiert, die ab heute in den Deichtorhallen zu sehen ist.

Die 46-Jährige gibt Fotobände heraus und organisiert Ausstellungen, und hin und wieder schreibt sie auch noch selbst, das ist die Tochter einer "Spiegel"-Autorin ihren journalistischen Genen schuldig, die sie erfolgreich für etliche Magazine texten ließen. Zu tun hat Nadine Barth reichlich: Die nächsten Abgabetermine drohen schon, so sehr, dass sie hin und wieder zur Nachtarbeiterin wird. Die letzten freien Momente bei Tageslicht gingen dafür drauf, an Fensterrahmen und Heizkörpern herumzupinseln, in dem Loft, das sie nun mit ihrem besten Freund bezieht.

Während sie mit ihrer Firma noch ein Büro in Hamburg hat, ist Barth im Herbst nach Berlin gezogen. Aus den Augen, aus dem Sinn? Von wegen. Ihr alter, heiß geliebter Alfa Spider fährt weiter mit "HH" durch die Hauptstadt. "Hamburg ist für mich Herzstadt", sagt sie und muss einen Moment lang über sich selbst lachen, weil es so ernst klingt und so groß.