Unter Skunk Anansies Rockgewalten erzitterte die Freiheit. Zeit zum Luftholen gab es in den 105 Minuten kaum. Ein Abend zum Verneigen.

Hamburg. Wo nimmt diese Frau ihre Energie her? Schon immer wirkte Skunk Anansies Sängerin Skin auf der Bühne unaufhaltbar, aber am Sonntag präsentierte sich die britische Bowlingkugel mit ihrer Band in der ausverkauften Großen Freiheit 36 auf einer wahrlich gut geölten Bahn.

Mit brachialer Lautstärke machten Skin, Ace, Cass und Mark Richardson sich ans Werk, ganz getreu der Songdevise "Tear That Place Up": Bass und Schlagzeug - kompakt und präzise wie das Urkilogramm. Die Gitarre - ein ganzes Sägewerk. Und Skin - völlig entfesselt. "Yes It's Fucking Political", "Charlie Big Potatoe", "On My Hotel T.V." und die anderen Brecher aus den 90ern klangen live frisch und dynamisch, und "My Ugly Boy" vom neuen Album "Wonderlustre" war ein sensationell tobendes Groove-Monster.

Zeit zum Luftholen gab es in 105 famosen Minuten kaum, denn selbst bei den eigentlich längst übergehörten Radioballaden wie "Secretly" oder "Brazen (Weep)" gab es noch genug zu erleben. So ließ sich Skin bei "Weak" vom Publikum auf Händen tragen. Stehend! Ein Abend zum Verneigen.