Er spielte einen Nasa-Astronauten und hatte eine Flaschengeist-Blondine zur Freundin, die ihn "Meister" nannte. "Bezaubernde Jeannie", ein TV-Klassiker aus den späten 60ern, war Kinderstunde. Nett, aber lau, verglichen mit der Rolle, die für Larry Hagman ab 1978 zu der seines Lebens werden sollte: J.R. Ewing, ein texanischer Ölbaron vom Öligsten. 357 Folgen lang feixte der böse Bohrer mephistophelisch vor sich hin und behumste am liebsten den ewigen Zweiten Cliff Barnes um die big bucks . Das war einmal? 80er-Jahre-Fernseh-Antike? Von wegen. Die Ewings kommen wieder, bald wird gedreht. Mit Hagman.

Für Hagman war die Hauptrolle in "Dallas" fast ein Heimspiel, denn er kam 1931 als Sohn der Schauspielerin Mary Martin in Fort Worth zur Welt. Den beruflichen Larry warf das Aus für J.R. aus der Bahn: Er griff so oft zur Flasche, dass er sich 1995 einer Lebertransplantation unterziehen musste. Der private Larry, der als überaus umgänglich gilt, hat Ansichten, die so gar nicht zum Texaner-Klischee passen: Mit der Präsidenten-Dynastie Bush hatte er nichts am Stetson, mit Solarstrom umso mehr: Seit August wirbt er für den Bonner Solaranlagenbauer Solarworld, mit Frau Maj lebt er auf einem Anwesen in Kalifornien, das über die größte private Solaranlage der USA verfügt und den himmlischen Namen "Heaven" trägt. Kein Wunder. Die Hölle, das war schließlich "Dallas".