Das Metropolis-Kino zieht im Herbst aus ihrer Interimsheimat in St. Georg aus. Eine Initiative kämpft nun für den Erhalt des Savoy am Steindamm.

Hamburg. Zuerst sollte es nur ein Provisorium sein, jetzt kämpft eine Initiative um den dauerhaften Erhalt des Savoy-Kinos. Das Lichtspielhaus am Steindamm hat sich in den vergangenen Jahren bewährt. Im Herbst verlässt das Metropolis-Kino die Räume in St. Georg und zieht zurück ins Metropolis-Haus neben der Oper. Was dann mit dem Savoy geschieht, ist offen. Heute Abend um 19 Uhr stellt eine Initiativgruppe im Kino ihre Pläne vor, wie man das Haus weiter betreiben könnte.

"Ahoj, Savoy - Ein Kino für St. Georg" lautet das maritim-prickelnde Motto der Gruppe. Rund 20 Unterstützer haben die Savoy-Fans aus Reihen der Kinoschaffenden, Filmfans und Hochschule bisher beisammen. Auch Wim Wenders hat seine Unterstützung zugesagt. "Wir wollen nicht nur Kino zeigen, sondern auch Projekte aus dem Stadtteil vorstellen", sagt Initiativ-Sprecherin Rita Baukrowitz. Besonders wolle man sich um die Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses der religiösen und kulturellen Unterschiede im "bunten" Stadtteil St. Georg bemühen.

"Wir haben Leute hierhergeholt, die vorher Berührungsängste hatten", sagt Metropolis-Chef Martin Aust, der das knapp 500 Zuschauer fassende Haus gern als zweite Spielstätte betreiben würde. Der gute Wille ist vorhanden, schwierig ist die Finanzierung. Zurzeit beträgt die Miete 200 000 Euro pro Jahr. Mit dem Vermieter, dem Inder Singh mit Wohnsitz Moskau, müsste ein neuer Vertrag ausgehandelt werden. Fans wären dafür. Im Internet-Portal "Qype" ruft "Stephan" zum Kampf gegen die Schließung von "Hamburgs schönsten und traditionsreichsten Kinos" auf, und "janandre" schwärmt: "Es ist lange her, dass ich mich in einem Kino so wohlgefühlt habe."