"Wir sind ganz schön skeptisch hierhergekommen", erinnert sich Martin Aust an seine ersten Tage in St. Georg. Vor drei Jahren zog der Metropolis-Chef mit seinem Kino an den Steindamm, um im Savoy-Kino während der Umbauphase des Metropolis-Hauses zu "überwintern". Nun steht die Rückkehr in die Dammtorstraße bevor, aber mittlerweile gefällt es dem 57-Jährigen an der neuen Wirkungsstätte so gut, dass er das Kino mit der Initiative "Ahoj Savoy" retten will: "Ich habe hier großen Zusammenhalt erlebt - und einen sehr lebendigen Stadtteil."

St. Georg ist ein ziemlicher Gegensatz zu Eppendorf, wo Aust wohnt. Aber der Vater von drei Kindern fühlt sich ohnehin nicht als reiner Großstadtmensch. Aufgewachsen ist der Landwirtssohn in Stade. Aufs Land zieht ihn auch heute sein Hobby: das Reiten. Wie gut, dass sein Bruder, der Journalist Stefan Aust, Pferde züchtet. Martin Aust liebt diese Tiere. Auch wenn sein Lieblingsfilm "Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss" heißt.

Und wovon träumt der Mann, der seinen Zuschauern Träume schenkt? Etwas wehmütig denkt Aust an das Thema Urlaub. In den vergangenen beiden Jahren hatte er dafür keine Zeit. Jetzt aber plant er, ans Meer zu fahren und ein gutes Buch zu lesen, ",Moby Dick' vielleicht". Dabei müsste er eigentlich abschalten können. Kinos kommen bei Melville nicht vor, und auch Pferde spielen keine tragenden Rollen.