Wer sagt, dass klassische Konzerte ernst sein müssen? Der italienische Star-Tenor Vittorio Grigolo begeistert in der Hamburger Laeiszhalle.

Hamburg. Wer sagt, dass klassische Konzerte stets ernst sein müssen? Der italienische Tenor Vittorio Grigolo hat bei seiner Belcanto-Gala in der Laeiszhalle aufs Schönste das Gegenteil bewiesen: Da flogen die Arme in die Höhe, griffen die Hände ans eigene Herz oder auch an die nackten Oberarme der sekundierenden Sopranistin Sonya Yoncheva. Die beiden nutzten die ganze Bühnenbreite aus, um die süßesten Bonbons des Repertoires szenisch auszukosten. Grigolos Timbre und Volumen sind enorm; von seinen berückenden Decrescendi hätten es ein paar mehr sein dürfen. Differenzierter und zarter im Klang sang Yoncheva. Der Nordwestdeutschen Philharmonie hätte etwas mehr Puccini-Duft gutgetan. Dennoch: ganz großes Kino.