Zum Jahresausklang passt immer wieder Beethovens Neunte Sinfonie

Eine kraftvolle Musik für großes Orchester mit furiosen und festlichen Momenten, und dazu noch ein gewaltiger Schlusschor, der die Freude, die Freundschaft und die Gleichheit der Menschen beschwört: Beethovens Neunte Sinfonie passt ziemlich gut ans Jahresende, als geistiges Ausrufezeichen und erhebender Schlusspunkt. Deshalb ist die Komposition im Laufe der Zeit zu einer Art Silvester-Oratorium geworden: Die Melodie zu "Freude, schöner Götterfunken" gehört zum Jahreswechsel wie Böllerknallen und "Dinner for one" - und schallt am 31.12. von zahllosen Konzertpodien. Auch in der Laeiszhalle, wo die Hamburger Symphoniker das Meisterwerk gemeinsam mit dem Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor und vier namhaften Solisten unter Leitung von Antonello Manacorda aufführen (31.12., 15.30 Uhr).

Simone Young pflegt mit den Philharmonikern ihre eigene Tradition

Am Vormittag wird Simone Young eine von ihr selbst geschaffene und dementsprechend noch sehr viel jüngere Silvestertradition fortsetzen: Hamburgs Generalmusikdirektorin und ihre Philharmoniker haben für den letzten Tag des Jahres wieder ein Überraschungspaket mit dem Titel "Salut!" geschnürt (31.12., 11.00 Uhr, Laeiszhalle). Das genaue Programm bleibt bis zum Konzert wie üblich philharmonisches Staatsgeheimnis - doch dass die Jubilare der kommenden zwölf Monate eine besondere Rolle spielen, versteht sich bei dieser kalender-hörigen Dramaturgie von selbst. Allerdings weiß man, welche Solisten Young präsentiert: Der Hornist Daniel Ember, Preisträger beim ARD-Musikwettbewerb, hat ebenso seinen Auftritt wie die Opernstudio-Mitglieder Juhee Min und Mélissa Petit - Letztere ist mit gerade mal 20 Jahren das jüngste Mitglied in der Geschichte der Sängernachwuchsschmiede.

Robert Stehli, 80, lässt sich dagegen mit Fug und Recht als alter Hase bezeichnen: Der Dirigent hat mit seiner KlassikPhilharmonie Hamburg - zu Anfang noch unter dem Namen Hamburger Mozart-Orchester - schon Konzerte absolviert, als die beiden Sängerinnen noch lange nicht auf der Welt waren. Sein Silvesterprogramm, mit der Sopranistin Sylvia Wieland, kombiniert klassische Ohrwürmer wie Puccinis Mimi-Arie und diverse Strauß-Schmankerl zu einem bunten Mix. (31.12., 18.00 Uhr, Laeiszhalle).

Christoph Schoener lädt am Silvesterabend zu einem rund 70-minütigen Jahresausklang mit Trompeten- und Orgelklängen von Bach, Vivaldi, Liszt und Elgar in den Michel (31.12. 21.00 Uhr, St. Michaelis).

Am Neujahrstag wiederholen die Symphoniker ihr Konzert mit der Neunten (1.1., 18.00 Uhr, Laeiszhalle), und in Altona gibt's Beethovens Sinfonie mit Ernst-Erich Stender in einer Orgelfassung - für alle, die die kraftvolle Musik einmal ganz pur erleben wollen (1.1., 19.00 Uhr, St. Johannis Altona).

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