Seit fünf Wochen arbeitet Stefan Beuse wieder in einem Werbebüro. Fest. Das hat der Schriftsteller seit 20 Jahren nicht mehr getan; er konnte als Autor zuletzt ganz gut von seinen Preisen und Stipendien leben. Weil das aber den wenigsten Dichtern auf Dauer gelingt, geht der zweifache Vater wieder einer geregelten Arbeit nach. Beuse, 43, kommt gebürtig aus Münster, er lebt seit 14 Jahren in Hamburg. Nach seiner Fotografenausbildung arbeitete er zunächst als Werbetexter. 1997 wurde sein erstes Kind geboren, im selben Jahr erschien auch sein erstes Buch: "Wir schießen Gummibänder zu den Sternen".

"Diese Gleichzeitigkeit gibt es öfter bei Schriftstellern", sagt der Eimsbütteler. Ein Buch bringt man ja auch irgendwie zur Welt, und so gesehen befindet sich der Deutschkurs der 11c in der Gesamtschule Stellingen derzeit in anderen Umständen. Die 26 Schüler schreiben gerade an ihrem "Schulhausroman" - unter der Anleitung Beuses. Der sagt, dass Schreiben "ein Handwerk" ist: "Wer unbedingt schreiben will, der lässt sich durch nichts davon abhalten." Auch nicht durch einen Bürojob. Beuse arbeitet an einem neuen Roman. "Ich schreibe diszipliniert und warte nicht darauf, dass mich die Muse küsst."

Er dichtet, seit er den Griffel halten kann - "mit fünf oder sechs schrieb ich eine Geschichte über Zwergkaninchen". Was bedeuten Bücher für ihn? "In der Werbung würde man sagen: Sie sind einfach sexy."