Wer in Hamburg seinen Namen hört, denkt sofort an eine Straße. Weil er den Satz "Ach, Sie sind der von der Allee" nicht mehr hören wollte, verließ Edmund Siemers nach dem Abitur die familiengeschichtsträchtige Stadt. Der Urenkel des hanseatischen Unternehmers und Mäzens Edmund Julius Arnold Siemers und Sohn des im vergangenen Jahr verstorbenen Unternehmers und Naturschützers Hans-Edmund Bela Siemers ging in die Schweiz und studierte dort Wirtschaft.

Und dann kehrte Edmund Siemers der Jüngste zurück an die Elbe: als Immobilienunternehmer, Stifter und Förderer. Vor drei Jahren gründete er das "Förderwerk Elbinseln", mit dem er jetzt mit Wilhelmsburger Schülern das Projekt "Wörter an die Macht" veranstaltet hat. Den Süden Hamburgs hat Siemers sich nicht zufällig für seine Förderarbeit ausgesucht. "Vor Jahren bin ich häufig mit dem Fahrrad nach Buchholz durch den Alten Elbtunnel gefahren und habe mich oft auf der Veddel und in Wilhelmsburg verfahren", sagt der 39-jährige Single. "Ich schätze das Raue an diesen Stadtteilen, dass sie noch nicht 'vereppendorft' sind."

Seinen Wohnsitz will er aber nicht dorthin verlegen. "Ich brauche meinen Mikrokosmos Eimsbüttel. Hier ist die Edmund-Siemers-Stiftung, meine Stammkneipe Marsbar. Hier kenne ich jeden. Jeder kennt mich." Einmal wurde ihm sogar eine Postkarte mit der Anschrift "Eddi. Marsbar" zugestellt. (ced)