Neulich standen welche von Sotheby's bei ihm auf der Matte. Da ist Hartmut Rausch, 67, richtig ungemütlich geworden. "Frechheit, mich anzuschreiben und mir da was abluchsen zu wollen", echauffiert sich der Mann, der in 15 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Helga eine der charmantesten Kunstsammlungen in Deutschland aufgebaut hat: "Die Sammlung Rausch".

Aufgebaut ist vielleicht ein komisches Wort für eine Sammlung, die nur aus von den Künstlern selbst geschenkten Bildern und Objekten besteht. Die Rauschs waren von 1993 bis 2008 Hausmeister der Städelschule, der Kunsthochschule in Frankfurt. Von Studenten und Professoren wurden sie geliebt. "Hatten die mal Mist gebaut, haben wir das bei der Verwaltung immer auf unsere Kappe genommen", erzählt Rausch. Wenn der in Duisburg aufgewachsene Klempner über seinen letzten Arbeitsplatz redet, bekommt seine vom Rauchen ganz rasselige Stimme einen geradezu zärtlichen Ton. "Ich könnte die Bilder auch alle mit dem Gesicht zur Wand aufhängen, denn auf der Rückseite stehen lauter nette Widmungen."

Werke von Künstlern wie Thomas Bayrle, Per Kirkeby oder Hermann Nitsch gehören zur Kollektion. Und dass sie niemals verkauft werden soll, ist für die Rauschs sonnenklar. Heute kommen die glücklichen Sammler, seit 44 Jahren miteinander verheiratet, zu einer Ausstellung einiger ihrer Schätze nach Hamburg.