Am Thalia-Theater feierte “Der gestiefelte Kater“ mit Philipp Hochmair bejubelte Premiere. Geschmeidig und flink springt und tigert er umher.

Hamburg. Der Kater hat einen Plan. Offenbar ist Wolf-Dietrich Sprengers Miezekatze in den roten Stiefeln bei Bert Brecht in die Schule gegangen, was dem Grimm-Märchen im Thalia-Theater einen frechen Pfiff verleiht. Das listige Tier will dem armen Müllersohn Hans (Julian Greis) zum Dank für sein Leben zu Geld und Glück verhelfen. Doch davor gibt es zur Riesenfreude des kleinen und großen Publikums viel Streit zwischen den drei rothaarigen Müller-Brüdern. Dem Heinz läuft immer der Esel davon, und die Kinder helfen eifrig bei der Suche mit. Rafael Stachowiak entfaltet mit ausdrucksvollem Gesicht und Gesten die Qualitäten eines Pantomimen, die er auch beim komischen Tanz mit der Hose beweist.

"Die Katze ist ein Mensch!", ruft ein Mädchen, als Philipp Hochmair miauend aus einem Karton schlüpft und beginnt, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Geschmeidig und flink springt und tigert er umher, macht Katzenmusik auf der Blockflöte und spannt das Publikum ein, ihm beim Übertölpeln des irgendwie verdächtigen Königs (Matthias Leja) rufend und klatschend beizuspringen. Wer genau schaut, sieht, dass ein böser Zauberer mit Brille die Bühne fest im Griff hat ...

Wolf-Dietrich Sprenger hat das bekannte Grimm-Märchen szenisch aufgepeppt. Die Darsteller beziehen die Kinder häufig in ihr Spiel ein, immer ist etwas los, ein Sturm fegt alle um, und auch das Licht im Saal geht an ("Ausschalten! Wir müssen sparen!"). In Achim Römers bunter Bilderbuch-Ausstattung macht das flotte Katz-und- Maus-Spiel mit viel Musik, Situations- und Wortwitz mächtig Spaß.

Der gestiefelte Kater bis 29.12., Thalia-Theater, Karten T. 32 81 44 44; www.thalia-theater.de