Die Sparbeschlüsse könnten auch das Landesbildarchiv treffen

Hamburg. In den Kürzungsbeschlüssen des Hamburger Senats kam der Sachverhalt noch recht unauffällig daher. "Reduzierung der Verwaltungskosten" hieß es dort unter Punkt 3.3., und weiter: "Die Behörde für Kultur und Medien erbringt durch Einsparungen in der Verwaltung einen eigenen Konsolidierungsbeitrag, der gemessen an den Gesamtausgaben höher ausfällt als der Beitrag der Kultureinrichtungen." Gut klang das und opferbereit, doch es ist alles andere als das. Die 400 000 Euro, die Senator Reinhard Stuth bei der eigenen Verwaltung sparen will, treffen aller Voraussicht nach das Hamburger Denkmalschutzamt.

Acht der 26 Stellen sollen auf lange Sicht eingespart werden, berichtete die "Welt" am Sonnabend, dazu die renommierte Restaurierungswerkstatt wegfallen. Die verbliebenen Mitarbeiter sollen in die Räume der Behörde in den Hohen Bleichen umziehen.

Nach Abendblatt-Informationen wäre bei einem Umzug nicht nur die Werkstatt betroffen, sondern auch das Landesbildarchiv, das die Geschichte der Stadt seit dem großen Brand von 1842 bis heute dokumentiert. Mit dem Archiv verlöre Hamburg sein fotografisches Gedächtnis.

Die Kulturbehörde hatte eine Anfrage des Abendblatts bezüglich der Zukunft des Denkmalschutzamtes kürzlich noch mit dem Hinweis beantwortet, es gebe keine konkreten Entscheidungen. "Ziel des Vorhabens ist es, die interne Verwaltung zu straffen und die hohe Leistungsqualität des Denkmalschutzamtes zu sichern", sagte Sprecherin Claudia Fregiehn.