Weibliche Roboter haben auch Gefühle und singen zuckerglasierte Lieder - so wie die Schwedin Robyn in der ausverkauften Großen Freiheit 36.

Hamburg. Das Pärchen fällt auf zwischen den vielen modischen Extravaganzen in der ausverkauften Großen Freiheit 36. Man möchte sie Barbie und Ken taufen, so perfekt durchgestylt und irgendwie irreal erscheinen sie. Was sie ausgerechnet zu Robyn verschlagen hat, der Schwedin, die lustvoll mit den Geschlechterbildern spielt, bleibt zunächst unklar. Der aggressiv herausgebrüllte Einsteiger "Fembot" jedenfalls scheint es nicht zu sein.

Während um sie herum die überwiegend weibliche Menge "Fembots have feelings too" enthusiastisch mitgrölt, stehen die beiden nur gelinde interessiert herum. Erst, als "Dancing On My Own", eine schon unangenehm süße Pop-Schnulze rund um unerfüllte Liebe, erklingt, kommt Leben in die zwei.

Robyn schafft es auch in Hamburg, vom aggressiv nonkonformistischen Teenager bis zum Gestalt gewordenen Klatschmagazin ein erstaunlich breites Spektrum an Menschen 80 Minuten lang zu begeistern. Wie das Publikum, so auch die Musik: Ein Beat ist immer dabei, sonst aber liegen Welten zwischen den Songs "Konichiwa Bitches" und "Hang With Me", zwischen "Cobrastyle" und "Be Mine!".

Robyn schwankt zwischen zuckerglasiertem Wohlfühlpop und Musik gewordenem Wutausbruch.