Zum ersten Mal lädt eine norddeutsche Stadt zum jüdischen Kulturfestival ein

Hamburg. Seit vielen Jahren wird in zahlreichen europäischen Ländern jeweils der erste Sonntag im September als Europäischer Tag der Jüdischen Kultur begangen - außer in Norddeutschland. Das ändert sich jetzt: Als erste norddeutsche Stadt lädt Hamburg vom 31. August bis zum 5. September zu einem jüdischen Kulturfestival ein, das vom Kunsthaus Finkels/Jüdischer Kulturverein koordiniert wird.

Eine knappe Woche lang stehen Konzerte, Lesungen, Vorträge, Ausstellungen und Museumsführungen auf dem Programm, an dem sich neben der Jüdischen Gemeinde etliche Institutionen beteiligen wie die Salomo-Birnbaum-Gesellschaft, das Institut für die Geschichte der deutschen Juden, die Deutsch-Israelische Gesellschaft, der Jüdische Salon am Grindel, die Stiftung Denkmalpflege Hamburg und das Museum für Hamburgische Geschichte.

Zum Auftakt gibt es am 31. August um 20 Uhr in der Aula der Talmud-Tora-Schule (Grindelhof 30) ein Klezmer-Jazz-Konzert mit dem Ensemble Leon-Gurvitch-Project und dem New Yorker Trompeter Frank London als Stargast. Am 1. September folgen im Mendelssohn-Saal der Hochschule für Musik und Theater ein Vortrag und Konzert unter dem Motto "Ein Abend mit Mendelssohn" mit Cord Garben (Vortrag und Piano) und Miriam Sharoni (Sopran). Zu "Geschichten mit Flügel" laden am 2. September Schriftstellerin Viola Roggenkamp ("Familienleben") und Pianistin Elzbieta Sternlicht ins Café Leonar (Grindelhof 59) ein.

Zu den Höhepunkten des Festivals gehört außerdem am 5. September die Aufführung der Komposition "Dark Am I" der Israelin Ella Sheriff im Rolf-Liebermann-Studio des NDR mit dem neu gegründeten Ernest-Bloch-Orchester unter Leitung von Leon Gurvitch. Das Libretto basiert auf den Textpassagen aus dem "Hohelied Salomos". Der 5. September ist das 50. Jubiläum der Synagoge Hohe Weide. Dort gibt es um 15 Uhr ein Konzert mit Aaron Eckstaedt (Jiddisch, Tango, Musette), um 16 Uhr liest Peggy Parnass Texte aus "Mut und Leidenschaft".

Programmhefte liegen in Kulturinstitutionen aus, Infos unter www.tagderjuedischenkultur.de