Wäre der Mann in der Automobilbranche, läse sich sein Karriereverlauf ungefähr so: immer schon Seifenkisten gebaut, früh ein paar Prototypen konstruiert. Ingenieurstudium, Design auch noch. Danach als Chefentwickler zum Trabantbauer VEB Sachsenring, später auch bei VW. Und zum 1.1.2011 geht er zu Rolls-Royce.

Aber Markus Fein ist kein Autobauer, sondern Konzertprogrammerfinder. Und darin ist der 39-Jährige so einzigartig und erfolgreich, dass sein Name immer wieder fällt, wenn Fachleute von beispielhaft gelungener Musikvermittlung reden. Und das Publikum strömt, obwohl der geborene Münchner durchaus komplexe Musikprogramme konzipiert. Als der promovierte Musikwissenschaftler mit Wohnsitz Hamburg 2002 die Leitung der Sommerlichen Musiktage Hitzacker übernahm, hatte das Festival fraglos einen guten Ruf. Aber ein bisschen betulich war es. Jetzt bringt das älteste Kammermusikfestival des Nordens die aufregendsten Konzerte in die Region.

Fein, Vater einer zehnjährigen Tochter, denkt spielerisch über Musik nach. Charme und Zielstrebigkeit sind ihm anzusehen. Seit 2007 ist er auch Künstlerischer Leiter der Niedersächsischen Musiktage. Man wird ihm hinterherweinen, wenn er 2011 zum Rolls-Royce unter den Orchestermusikfabrikanten geht. Zu den Berliner Philharmonikern, als Leiter der Programmplanung.