Ein griechischer Film über Identität und Patriotismus

In allen mediterranen Ländern beherrschen die Menschen - vor allem die Männer - die Kunst des süßen Nichtstuns. Auch Stavros (Antonis Kafetzopoulos) liebt es, ziellos vor seinem schlecht laufenden Kiosk in Athen herumzusitzen und dabei mit seinen Kumpels die Weltpolitik durchzukauen.

Bis eines Tages seine kleine Welt aus den Fugen gerät. Die Mutter hat Gedächtnislücken. Eine Horde chinesischer Bauarbeiter zieht nebenan in Rekordzeit ein Restaurant hoch. Und in dem Bauarbeiter Marengelen, ausgerechnet ein verhasster Albaner, entdeckt die Mutter einen angeblich verschollenen Sohn wieder. "Albaner, ihr werdet niemals Griechen sein", die bei Fußballspielen beliebte fremdenfeindliche Parole, wird zum Leitmotiv für Stavros. Starrsinnig beginnt er, gegen die Verhältnisse zu rebellieren. Doch in der Reibung an dem Fremden schärft sich auf einmal Stavros' Bild seiner eigenen Identität.

Der Weg dorthin ist allerdings steinig, mitunter auch komisch anzusehen. Kafetzopoulos, in seiner Heimat ein Superstar, erhielt für seine Leistung verdient den Goldenen Leoparden 2009 in Venedig. Vor allem dank ihm gelingt Regisseur Filippos Tsitos ein anrührender Film auf dem schmalen Grat von Tragödie und Komödie.

++++- Kleine Wunder in Athen Griechenland/D 2009, 107 Minuten, o. A., R: Filippos Tsitos, D: Antonis Kafetzopoulos, Titika Saringouli, täglich im Abaton, Passage, 3001; www.kleinewunderinathen.de