Das Management des Sängers Plan B äußerte Sicherheitsbedenken. Die Absage des Kiezkonzerts stößt bei Mojo-Betreiber Leif Nüske auf Unverständnis.

Hamburg. Die Genehmigungen waren eingeholt, die Logistik organisiert und das Telefon stand im Mojo -Büro nicht mehr still: Nachdem das Abendblatt am Dienstag berichtet hatte , dass der englische Soulsänger Plan B sein neues Album "The Defamation Of Strickland Banks" in der Baugrube an der Reeperbahn 1 vorstellen werde, konnten sich die Mojo-Betreiber vor Anfragen für dieses außergewöhnliche Event kaum noch retten. Doch am Donnerstag sagte Klub-Chef Leif Nüske die geplante, aber offiziell noch nicht kommunizierte Veranstaltung schweren Herzens wieder ab. Das Management von Plan B hat plötzlich kalte Füße bekommen.

Nachdem vor allem mit den städtischen Behörden alles geregelt war, tauchten plötzlich im Umfeld des Künstlers Sicherheitsbedenken auf. "Um diesen übertriebenen Bedenken Rechnung tragen zu können, wäre der Aufwand für dieses Event zu groß für das gewesen, was es sein sollte", sagte Nüske. Geplant war kein komplettes Konzert, sondern eine Party, bei der Ben Drew alias Plan B sein Album vorstellt, die Songs erklärt und einige Nummern allein oder mit einem Beatboxer in abgespeckten Versionen vorträgt.

Dass die Baugruben-Party auf den letzten Metern doch noch gescheitert ist, stößt bei Nüske auf Unverständnis: "Diese Record-Release-Party hätte für Plan B, den hierzulande ja noch kaum jemand kennt, einen ungeheuren Werbeeffekt gehabt, denn es hatten sich bereits eine Reihe von Fernsehteams angekündigt. Dieser Effekt verpufft jetzt leider."

Ob der Mojo Club ein ähnliches Event mit einem etwas weniger ängstlichen Künstler plant, dazu konnte Nüske noch keine Aussage machen. "Es ging nicht darum, den Mojo Club zu promoten. Es geht uns darum, Künstler zu präsentieren. Aber der Mojo Club wird immer wieder mal auftauchen, bevor wir den neuen Club im Jahr 2012 beziehen können. Der Wille ist da, an ungewöhnlichen Orten Musik im Sinne des Mojo Club zu präsentieren."