"Ich gehe in die Kulturindustrie", sagt Anton Pleva in der aktuellen "Baal"-Inszenierung von Samuel Weiss am Hamburger Schauspielhaus. In der Realität jedoch hatte der 27 Jahre alte Schauspieler zunächst überhaupt nicht die Absicht, in den Theaterbetrieb zu gehen. "Ich wollte", sagt er, "nicht vor Leuten den Kasper machen." Es war die typische Abwehrreaktion eines Theaterkindes: Seine Eltern sind die Schauspielerin Giulia Follina und der Hamburger Charakterdarsteller Jörg Pleva.

Dabei hatte Pleva junior, der in Groß Borstel aufgewachsen ist, schon als Grundschüler Geistesgegenwart auf der Bühne bewiesen. "Wir spielten 'Das Dschungelbuch', und es entstand eine große Pause", erinnert er sich. "Alle sahen mich an. Da ging ich bockig nach vorne und sagte meinen Monolog."

Der erste Schritt zum Theater war getan. Er spielte in Molière-Inszenierungen seines Vaters mit, wurde in die Theaterakademie aufgenommen und trat noch vor seinem Studienabschluss im Weihnachtsmärchen am Schauspielhaus auf: in Erich Kästners "Pünktchen und Anton".

Am Wochenende wurde die "Baal"-Inszenierung beim 21. Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudierender in Leipzig mit dem Max-Reinhardt-Preis für eine innovative und herausragende Ensemble-Leistung ausgezeichnet. Das sollte bei Anton Pleva auch die letzten Zweifel an seiner Berufswahl beseitigen.