Madonna über ihre zweite Regiearbeit “W.E.“ und filmische Vorbilder

Hamburger Abendblatt:

Wir kennen die Sängerin und Schauspielerin Madonna. Wie ist die Regisseurin Madonna einzuschätzen?

Madonna:

Regie beinhaltet alle Dinge, die ich gerne mache. Ich liebe Kunst, Architektur, Musik, Literatur, Geschichtenerzählen und Mode. All das kann ich in der Regiearbeit zusammenbringen.

Können Sie eines Tages Regie und Musik unter einen Hut bringen?

Madonna:

Ich glaube nicht, dass ich mich selbst in Szene setzen kann. Mir würde dafür die Objektivität fehlen. Ich möchte entweder auf der einen Seite der Kamera stehen oder auf der anderen.

Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Ihnen die Arbeit über den Kopf wächst?

Madonna:

Sicher. Doch wenn ich als Schauspielerin tätig bin, verlasse ich mich auf den Regisseur. Ich möchte, dass er mir sagt, was ich zu tun habe, wohin ich mich bewegen muss. Das brauche ich.

Welche Regisseure schätzen Sie ganz besonders?

Madonna:

Es gibt sehr viele Filmemacher, zu denen ich aufschaue. Ich wurde von Ingmar Bergman, Jean-Luc Godard, Francis Ford Coppola und vielen, vielen anderen beeinflusst.

"W.E." ist anders als Ihr erster Film.

Madonna:

Ja, die Kameraarbeit ist viel komplexer. Ich habe viele Einstellungen mit einer Steadycam drehen lassen. Der Film sollte mit seinen Kamerabewegungen die elegante Welt der Upper East Side darstellen, mit all ihrem Luxus und ihrer Dekadenz.

Die Heldinnen in "W.E." könnten auch aus einem Ihrer Songs stammen. Haben Sie eine besondere Beziehung zu Frauen, die sich nach Freiheit sehnen?

Madonna:

Die Sehnsucht nach Freiheit sowie die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks sind etwas, mit dem ich mich schon seit langer Zeit auseinandersetze.