Künstlerische Großprojekte wie Antony Gormleys "Horizon Field Hamburg" in den Deichtorhallen lassen sich nicht im privaten Atelier verwirklichen. Für derartige Dimensionen sind kompetente Unterstützer vor Ort gefragt. Männer wie Volker Sigrist, 52. Der Professor für Tragwerkslehre an der TU Hamburg-Harburg hat mit einem Doktoranden-Team monatelang und gratis die umfassenden statischen Berechnungen übernommen, die die Plattform sicher zum Schweben brachten. Es war eine baustatische Herausforderung, denn die Plattform sollte "leicht" sein und mit möglichst wenig Seilen auskommen. Sigrist hat die intensive Zusammenarbeit mit Antony Gormley und seinem Team genossen.

Die Verbindung aus Technik und Kunst liegt dem promovierten Bauingenieur. So hat er erst kürzlich eine Veranstaltungsreihe organisiert, die "vom Nützlichen und Schönen" handelt und dabei auch Deichtorhallen-Intendant Dirk Luckow kennengelernt. Seit Langem faszinieren den gebürtigen Schweizer Kräfte und Strukturen, egal ob im Hoch- oder Brückenbau. "Mich interessiert, die richtigen Lösungen zu finden, die guten und schönen", sagt er. Seit 20 Jahren lebt Sigrist mit seiner Frau, einer Schweizerin, in Eppendorf. Beide sind passionierte Naturliebhaber, die vor allem die Berge schätzen. Längst haben sie sich auch in das Weite und Flache des Nordens verliebt. Vor allem bei Sommerhimmel.