Die Abo-Reihe “Große Stimmen“ erweitert den Spielplan der Konzertdirektion Dr. Goette in der nächsten Saison um eine Klangfarbe.

Hamburg. Der Inhalt ist nicht neu, der Name schon: Mit der Abo-Reihe "Große Stimmen" erweitert die Konzertdirektion Dr. Goette ihren Spielplan in der nächsten Saison um eine Klangfarbe. Zu den Debütanten im Pro-Arte-Sortiment zählt Rolando Villazón, der im April 2013 aus Anlass des 200. Verdi-Geburtstags mit einem Arien-Abend in der Laeiszhalle auftritt. Nach ihrer faszinierenden "Winterreise" kehrt Christine Schäfer mit Mozart-Arien zurück; Cecilia Bartoli durchforstet derzeit die Notenbibliotheken für ihr nächstes Programm; Elina Garanca mischt Deutsches, Französisches und Russisches.

In den anderen Reihen gibt es vor allem Wiederhören-Abende ohne allzu große Ausreißer ins programmatisch Unkalkulierbare. Bei den Pianisten stehen Stammgäste wie Grigory Sololov, Murray Perahia oder Evgeny Kissin neben Olga Scheps, für einen Duo-Abend tun sich Hélène Grimaud und die Cellistin Sol Gabetta zusammen. Im Orchester-Zyklus wird die Saison mit dem venezolanischen Teresa Carreno Youth Orchestra und u. a. mit Strauss' "Don Juan" eröffnet: 180 spielwütige Jugendliche aus dem Nachfolger-Ensemble des Simon-Bolivar-Jugendorchesters. Der Geiger Maxim Vengerov meldet sich mit dem Moskauer Tschaikowsky-Orchester und dem Brahms-Konzert zurück. Hilary Hahn spielt das Korngold-Violinkonzert. Paavo Järvi kommt mit Christian Tetzlaff und dem Orchestre de Paris, Anne-Sophie Mutter spielt das Tschaikowsky-Konzert, begleitet vom London Philharmonic und Yannick Nézet-Séguin.

Eine Premiere steht auf Kampnagel bevor: Nachdem der Pianist Francesco Tristano als "artist in residence" der Hamburger Symphonikern so gut ankam, lädt ihn Pro Arte nun zum zweiten Mal ein. Stammgast Mischa Maisky spielt Cello-Suiten im Michel, und "Mnozil Brass" gratulieren mit einer Blechbläser-Maßarbeit zum Wagner-Jubiläum. 110 Jahre jünger als Wagner ist die Hamburgische Vereinigung von Freunden der Kammermusik. Deren 90. Geburtstag wird mit einem Aufgebot gefeiert, das das Maß des sonst Üblichen übersteigt. Zu den Gästen gehören das Artemis (Mendelssohn und Bach/Piazzolla) und das Tokyo String Quartet (Haydn, Webern, Schubert). Das Hagen Quartett kommt mit dreimal Beethoven, das Prazák Quartett mit Evgeni Koroliov. Mit dem Gewandhaus-Quartett gastiert Menahem Pressler. Das größte lohnende Wagnis der Saison: Barockes mit der Camerata Köln und der Sopranistin Nuria Rial. Man wird schließlich nur einmal 90.