Den Ruf, die derzeit wichtigste Regiebegabung des Theaters zu sein, blendet Jette Steckel aus. Sonst hätte die 30-Jährige kaum "Dantons Tod" nach Büchner für die heutige Premiere am Thalia-Theater einrichten können. Seit sie als Regiestudentin mit "Nachtblind" 2006 am Thalia reüssierte, gelingt ihr einfach alles, ob "Woyzeck" oder "Don Carlos". Allesamt schwere lebensphilosophische Brocken, die sie in kluge, lebendige und vielfach mit Preisen dekorierte Theatererlebnisse verwandelte.

Das Erfolgsgeheimnis der Tochter des Regisseurs und langjährigen Bochumer Schauspielhaus-Intendanten Frank-Patrick Steckel und einer Kostümbildnerin liegt in einer seltenen Verbindung aus Ernsthaftigkeit und unbedingter Ehrlichkeit. Nach der Premiere wird sie ein Jahr abtauchen und mit ihrem Lebensgefährten, Ex-Thalia-Schauspieler Hans Löw, und dann zwei gemeinsamen Kindern die ganz reale Bühne des Lebens bespielen.