Behördliche Auflagen sind ein zu großes Risiko für das kleine private Theater N. N.

Hamburg. Letzter Vorhang für das Picknick-Theater auf der Rasenbühne im Römischen Garten von Blankenese: Dieter Seidel, der Gründer und künstlerische Leiter des Theaters N. N., wollte in diesem Sommer nochmals die Büchner-Komödie "Leonce und Lena" spielen. Doch die Auflagen des Bezirksamts Altona machen es ihm unmöglich: Er müsste 5000 Euro Kaution für die Renovierung entstehender Schäden in dem Freilufttheater hinterlegen. Zudem sollte er eine tägliche Tonprüfung durchführen lassen. "Das ist absurd", sagt Seidel. Das Bezirksamt beruft sich auf die technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm im Bundesemissionsschutzgesetz. "Bis 50 Dezibel sind erlaubt", erklärt Sprecherin Kerstin Godenschwege. "Zehnmal im Jahr kann es eine Ausnahme bis 70 Dezibel geben." Außerdem reagiere das Amt auf die seit Jahren vorliegenden Beschwerden von Nachbarn im geschützten Wohngebiet am Falkensteiner Ufer. Kultursenatorin Barbara Kisseler hat sich brieflich an Altonas Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose gewendet und um wohlwollende Prüfung der Sachlage gebeten, vorerst aber nichts erreicht. "Wir versuchen noch eine Lösung zu finden, ohne es versprechen zu können", heißt es in der Kulturbehörde.